Automatisierung von Eingabe technischer Daten für die Weiterverarbeitung im Shop-System
3DPrima, Niederlassung Hamburg (Tochter des gleichnamigen schwedischen Unternehmens)
Vertrieb von 3D Druckern und Zubehör
Ausgangssituation beim Kunden
Die derzeit verfügbaren Produktdaten waren unstrukturiert vorhanden und wurden manuell in das vorhandene Shop-System eingegeben.
Da das Shop System als reines Webfrontend konzipiert war, setzte die Pflege der Daten profunde Kenntnisse in HTML voraus. Aktualisierungen erfolgten deshalb mit großer Zeitverzögerung.
Die vorhandene Datenqualität war aufgrund von Inkonsistenzen (Verwendung unterschiedlicher Begrifflichkeiten, Einheiten oder Angaben in identischen Feldern) in den Datensätzen sowie unterschiedlichen Datenmengen suboptimal und bedurfte einer Restrukturierung und deutlicher Erweiterung der zu erfassenden Dateninhalte.
Das wiederum erschwerte dem Kunden die Suche nach einem bestimmten Produkt (z. B. 3D-Drucker mit ganz speziellen Eigenschaften).
Viele Informationen waren nur in einer Sprache verfügbar, da Übersetzungen in andere Fremdsprachen aufgrund fehlender Übersetzungstabellen mühsam waren.
Unsere Vorgehensweise
Wir überlegten, wie wir und der zukünftige Kunde in einem Shop nach einem bestimmtem Artikel (Drucker, Filamente, Nozzle usw.) suchen würden.
Der potenzielle Kunde, der einen Drucker sucht, weiß am Anfang nicht genau, welche Informationen für ihn wichtig sind. Deshalb bieten wir ihm mehrere Optionen an.
Erstens: die normale Sicht auf die verfügbaren Artikel mit grundlegenden Informationen und Abbildungen.
Zweitens: eine Compare-Funktion, um mehrere Produkte schnell direkt miteinander vergleichen zu können.
Drittens: eine spezielle Suchfunktion, mit der gezielt nach bestimmten Eigenschaften gesucht wird.
Wir stellten fest, dass wir die vorhandenen Daten der Drucker und Zubehör sowie Lieferanten erst einmal vervollständigen und ergänzen mussten.
Dabei mussten wir darauf achten, dass die bereits vorhandenen Daten in einer sinnvollen und jederzeit erweiterbaren Struktur verarbeitet werden können.
So wurden die vorhandenen Rohdaten nach bestimmten Kategorien in separaten Tabellen und komfortablen Eingabemasken erfasst und mit den neu zu erfassenden Daten ergänzt.
Interessant war, dass viele Hersteller keine Informationen über die Kompatibilität zu Software-Paketen und Betriebsystemen lieferten, diese Informationen aber sehr wichtig sind, damit der Kunde das Gerät auch mit seiner Hardware ansteuern kann.
Diese Daten werden nun vom Support Team unseres Kunden aufgrund der nun verfügbaren Bearbeitungsmasken bei den Herstellern der Artikel gezielt abgefragt und eingepflegt.
Dazu wurden die vorhanden Daten über die Filemaker REST-API (?) Schnittstelle vom Kundenserver jede Nacht automatisch von unserem Datenbankserver abgerufen und in der neuen Lösung in einer speziellen Importtabelle bereit gestellt.
Der Support-Mitarbeiter des Kunden kann nun die importierten Rohdaten einer ersten Qualitätsprüfung unterziehen, ggfls. schon korrigieren und durch einen Mausklick den endsprechenden Kategorie-Tabellen zuweisen.
In einem zweiten Schritt werden nun die Datensätze der einzelne Kategorien in passende Bearbeitungsmasken gepflegt. Dies kann aufgrund der Filemaker Datenbank Struktur an jedem Ort der Welt erfolgen. Hier in Deutschland sowie in der Zentrale in Schweden.
Im dritten Schritt werden diese Daten auf einer neu programmierten Website benutzerfreundlich Kunden und dem Support Team dargestellt. Eine leistungsfähige und sehr flexible Suchmaschine erlaubt nun, nach beliebigen Kriterien zu suchen. Komplexere Suchen können für wiederholte Abfragen auch als Suchsets gespeichert werden.
Je nach Zugriffsberechtigung können so auch ganz unterschiedliche Informationen im Web oder über einen FileMaker Client dargestellt werden.
Compare Funktion
Als weitere Funktion wird eine Compare Seite bereitgestellt, auf der bis zu drei Drucker mit weit über 50 technischen Detailinformationen übersichtlich miteinander verglichen werden können. Der Vergleich kann bei Bedarf als PDF exportiert werden.
Webshop
Ein direkter Link der ausgewählten Produkte zum Webshop des Kunden ist ebenfalls integriert. Damit kann der Kunde bei Bedarf sofort eine Bestellung in dem bestehendem Shop System auslösen.
Sprachen
Durch die Übersetzungstabellen werden in Zukunft neue Sprachen leichter zu integrieren sein, da diese zentral an einer Stelle eingegeben werden. Durch die Anbindung des Webshops wurden die Produktbeschreibungen vereinfacht und automatisiert. Eine Korrektur einer Produktlinie nimmt jetzt nur noch wenige Minuten in Anspruch.
Hier zeigt die Filemaker Architektur ihre grosse Flexibilität und Performance, ist es doch möglich, während des laufenden Betriebs in kürzester Zeit erforderliche Anpassungen und Erweiterungen zu programmieren, ohne den Tagesbetrieb zu behindern. Änderungen erscheinen sofort in der Lösung und können vom Kunden sofort genutzt werden.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass durch die Verknüpfung der Produkte, wie z.B. Drucker mit Filament, Düse und Zubehör, der Bereich der Reparatur mit in die Lösung integriert wurde und somit die Bestellung eines Ersatzteils schneller und einfacher möglich wurde.
Außerdem werden bereits viele technische Dokumente und Zertifikate im PDF oder anderen Formaten in der Lösung für Supportzwecke zum Download bereitgestellt.
Auch die Bereitstellung spezieller Informationen und Zugriffsmöglichkeiten für Reseller des Kunden sind bereits in der Planung. So können Erweiterungen der Lösungen durch neue Anforderungen des Kunden jederzeit kurzfristig umgesetzt werden. Durch die skalierbare Server Architektur sind auch viele gleichzeitige Nutzer und große Datenmengen kein Problem.